Vergiss den TÜV

Diese Woche habe ich zwei Termine: Einmal um mein Auto in die Inspektion zu bringen, mit TÜV, und einmal um einen Check beim Doc machen zu lassen. Ich gehe sozusagen auch zum TÜV. Das spannende daran fand ich: Während mein Auto alle 2 Jahre zum TÜV geht, mache ich so einen Check vielleicht alle 5 Jahre.

Warum? Ich denke der Vorteil von Mensch (oder Tier) verglichen mit der Maschine ist, dass er merkt, wenn etwas nicht passt. Mein Auto würde auch auf der Felge weiterfahren, wenn es einen Platten hätte. Nun, es gibt schon fortgeschrittenere Modelle, die merken den Platten.

Und genau deshalb wage ich mal die Prognose, bzw. habe die Hoffnung, dass unsere Maschinen in vielleicht 20-30 Jahren auch ‘merken’, wenn etwas kaputt ist. Nicht nur, wenn der Reifen platt ist, sondern auch, wenn eine Schraube locker ist.

Ach zur Schraube: Per Zufall merkte ich, dass bei meinem Fahrrad die Vorderradnabe locker war. Kann auch ins Auge gehen. Hätte mir mein Rad ruhig sagen können.

Die App des Lebens

Ich muss heute mal Werbung für eine App machen: ‘Katwarn‘. Die App warnt bei Unwettern in vordefinierten Bereichen (Karte) oder am letzten Aufenthaltsort. Gestern und heute hat es ja mächtig gewittert. Nass zu werden ist da das kleinste Übel. Hagel und Blitzschlag auf dem Rad ist alles andere als lustig. Ich nutze die App schon über ein Jahr. Und wenn sie einen Alarm abgibt, dann ist das bisher immer zuverlässig gewesen.

Nicht blöd wäre es natürlich der Warnung Folge zu leisten. Laut Lightningmaps gab es heute mehr als 20.000 Blitze pro Stunde, in München.

Hier der Link für iPhone und Android.

Platt

Als hätte ich es geahnt: Es war mal wieder so weit. Platten. Ich fuhr an der Isar entlang, als es im Hinterrad klapperte. Es war ein Drah, ich zog ihn raus. Pfffff….

Da der Mantel eh am Ende war, hab ich nun dem alten Schwalbe Marathon ein Upgrade verpasst. Der “Schwalbe Marathon Green Guard” (700 x 35C). Mit 3mm dickem Naturkautschuk – wie grün. Ich glaub nicht, dass er bei dem Draht geholfen hätte. Aber bei einigen Scherben. Bisher hatte ich alle 2,000km im Schnitt einen Platten. Ich hoffe das wird nun weniger. Der Test läuft…

MacGyvers Schutzblech

Diese (Rainbow) Loomarmbänder sind eine interessante Erscheinung. Ich bin mir sicher, dass man solche auch in tausenden von Jahren an diversen Ausgrabungsstätten vorfinden wird. Man wird sich über den Nutzen den Kopf zerbrechen.

Letzte Woche, wurde mir dieser aber sonnenklar. Meine Schutzblechhalterung brach. Das tun sie alle, außer die guten aus Blech, die es nur in meiner Kindheit gab. Ich hatte die Wahl zu riskieren, dass die frei schwingende Strebe mir bei Gelegenheit in die Speichen kam, oder reparieren.

Dann fiel mir das Loom-Armband ein, das ich letztens geschenkt bekam und das ich seitem in meinem Rucksack spazieren fuhr – da es Glück bringen soll.

MacGyver wäre neidisch, denn das Armband war perfekt.

Schutzblech-Notreperatur
Schutzblech-Notreperatur

Frühling!!!

Heute habe ich meine Spikereifen abmontiert. Das muss ein Ende mit dem Eis und Schnee haben. Ich hoffe das sieht Petrus auch so.

Und weil ich dreckige Pfoten satt habe, habe ich mir einen kleinen Kärcher gekauft. Das ist schon fein so ein kleiner Dampfstrahler. Das Radl ist zwar immer noch nicht wie poliert. Aber der grobe Schmutz ist runter. Nun kann der Frühling kommen. Und wenn es dann mal wärmer ist, wir poliert und gewienert.

Mitgliedsbeitrag im Edeka

Ich hatte einen Traum: ich ging im Edeka zur Kasse mit einer Handvoll Lebensmittel und als die Kassiererin meinte, das mache €40-irgendwas musste ich vor Überraschung etwas zu laut protestieren: “Nein, das kann nicht sein!”.
Die Kassiererin erklärte mir dann brüskiert, es handele sich bei dem Edeka um eine Neueröffnung und man ziehe einen Jahresbeitrag von €10 ein. “Das machen ja andere auch, wie z.B. Online-Unternehmen, sowas wie Amazon Prime.”

Ich war so sprachlos, dass ich in dem Moment aufwachte, wollte die Szene aber eigentlich noch fertig träumen. Zu gern wüsste ich, wie das ausgeht.

Update zum T900

Die 9000km mit meinem Stadtrad sind voll. Zeit mal ein Resume zu versuchen. Leider haben sich die ein oder anderen Teile als nicht langlebig herausgestellt. Darunter das Innenlager, das wackelte wie ein Kuhschwanz. Einige Teile mussten ersetzt werden. Und das ärgerliche ist, dass es gar nicht so einfach ist die richtigen Ersatzteile zu finden.

Aus dem Grund für alle, denen es mal ähnlich geht bzw. auch für mich zur Referenz die Liste an Teilen die ersetzt wurden.

Traurig war vor allem das Innenlager: Nicht nur, dass es schon nach 9,000km durch war, sondern, dass es auch nicht wirklich ein qualitativ besseres zu kaufen gibt. Ich hätte gern mehr als €20 dafür bezahlt, bei passender Zuverlässigkeit – gibt es aber nicht. Auch hatte ich VSF geschrieben, mit der Bitte mir die Angaben zu schicken um das korrekte schon einmal bestellen zu können – null Antwort. Ich sollte das alte Ding vielleicht mal per Post hinschicken.

Hier nun für alle, denen es ähnlich ging die Liste der Ersatzteile.

 

Cloud-Provider oder -Selbstversorger

Schon mal darüber nachgedacht, was die Dropboxes, iClouds oder Azures dieser Tage alles mit seinen Daten machen könnten oder schon machen? Man möchte es fast lieber nicht wissen, oder? Es erinnert mich ein wenig an die fleischverarbeitende Industrie, über die ich auch lieber nicht nachdenken will (was so alles passierte bevor eine Salami rauskommt).
Und genau wie bei der industriellen Massentierhaltung gibt es auch Alternativen für das Wirtschaften mit seinen Daten. Mit dem Versprechen, dass alles sauber und transparent läuft – Open Source, das Biosiegel in dem Fall.
Mich interessierte Owncloud, ich wollte meine eigene Cloud, Kontrolle über meine Daten. Das Experiment begann mit der Auswahl einer Hardware für eine Linux-Installation und die Auswahl der Linux-Distribution bis hin zur Owncloud-Installation.

Das Fazit – wenn es läuft macht es so viel Spaß wie selbstangebautes Gemüse
Es funktioniert, zuverlässig. Es war zwar einiges an Friggelei nötig, aber umso mehr Spaß macht es, wenn Owncloud läuft. Denn so einen Adressbuch-Server für die Familie zu haben, einen selbst gehosteten Kalender oder Fileserver ohne Speicherlimits ist echt eine super Sache. Mein Eindruck ist allerdings, dass Owncloud nichts für einen Anfänger bzw. für den Heimbetrieb ist, nicht wirklich. Sonst hätten die Kollegen mehr Fokus auf diesen Use-Case gehabt, also z.B. den Betrieb mit einem selbst signierten SSL-Zertifikat. So ein Zertifikat für den Heimbereich zu bekommen, kostet Geld und ist ja auch nicht so einfach, wenn einem im heimischen DSL dauernd die IP-Adressen geändert werden und man auf DynDNS.org und no-ip angewiesen ist.
Ich hoffe, dass das populärer wird, dass Webhoster einem ein Sorglos-Paket zum Niedrigpreis anbieten bzw. dass die Installation auf dem Heimrechner reibungsloser funktioniert. Genauso wie ich hoffe, dass mehr Leute Bio kaufen und sich darüber Gedanken machen wo ihr Fleisch herkommt und ihre Daten hingehen.

Die Details zur Installation findet ihr hier

Und? Neugierig? Probiert es doch auch mal aus bzw. lasst mich wissen wie es bei euch funktioniert.

 

Wahlwerbung und der verfassungsrechtliche Auftrag geistigen Dünnschiss auf Plakate zu drucken

Vielleicht sind euch kürzlich auch die ein oder anderen Wahlplakate auf die Nerven gegangen. Nachdem ich jeden Tag 40km auf dem Rad durch München fahre, komme ich an ca. 400 Wahlplakaten vorbei. Die Mehrheit davon mit überaus wertvollen Beiträgen von Parteilen wie ‘Die Republikaner’.

Natürlich könnte ich mit dem Seitenschneider die Plakate abknipsen und runterholen. Mühsam und auch nicht sauber. Also wagte ich den Versuch einer Petition an den Deutschen Bundestag mit der Bitte der Belästigung von Bürgern ein Ende zu bereiten, auch unter dem Hinweis, dass das Internet vielleicht das bessere Medium wäre um differenziert zu informieren.
Große Chancen gab ich dem Unternehmen nicht. Aber ich durfte eine Überraschnung erleben, denn ich hätte nicht gedacht, dass mein Anliegen derart sorgfältig geprüft würde.
Klar, er wurde abgelehnt, daran ändert die Gründlichkeit auch nichts, auch wird es in Zukunft nicht an Plakaten mangeln. Aber ich werde sie nun mit etwas mehr Lässigkeit betrachten können.

Dank der Argumentation des Antwortschreibens werde ich auch den größten Dreck einer Nazipartei als Beweis einer großartigen demokratischen Idee werten können. Nein, ich werde den Dreck sogar als Ausdruck des “verfassungsrechtlichen Auftrags” dieser ‘Spinner’ verstehen. So habe ich das bis dato tatsächlich nicht gesehen.
Auszüge aus der Antwort des Petitionsausschusses:

“… Wahlwerbung für eine „gezielte” Stimmabgabe ist in einer „Massendemokratie” für das Funktionieren einer Wahl unerlässlich. Sie richtet sich nicht gegen die Entschließungsfreiheit der Wähler, sondern macht diese vielmehr grundsätzlich erst möglich. Durch den Wahlkampf kann der Wähler die Programme undZielsetzungen der Wahlbewerber kennenlernen und zur Wahlentscheidung bewegt werden.Entsprechend sind die Parteien in der Führung und Ausgestaltung von Wahlkämpfen grundsätzlich frei. Für sie besteht nach Artikel 21 Abs. 1 Satz 1 Grundgesetz (GG) sogar ein verfassungsrechtlicher Auftrag, an der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Diese Mitwirkung erfolgt nach § 1 Abs. 2 Parteiengesetz insbesondere u. a. dadurch, dass die Parteien auf dieGestaltung der öffentlichen Meinung Einfluss nehmen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, sich durchAufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Europa, Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen und die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozess der staatlichen Willensbildung einführen.Wahlwerbung steht daher dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Freiheit der Wahl (Artikel 38 Abs. 1 Satz 1 GG) nicht entgegen. Vielmehr erfordert die vom Grundgesetz verbriefte freiheitliche Demokratie die ungehinderte Wahlwerbung sowie einenWahlkampf, in dem neben anderen Freiheitsrechten vor allem die ungehinderte öffentliche Meinungsäußerung und der Wahlwettbewerb der politischen Parteien gesichert ist (BVerfGE 44,125,145 f.; Butzer, in: Epping/Hillgruber [Hrsg.], Beck’scher Online-Kommentar GG, Artikel 38 Rn. 48). Daher ist in Wahlkampfzeiten die übliche Wahlwerbung der politischen Parteien erlaubt(vgl. OVG Münster, OVGE 18,1 ff.; Trute, in: v. Münch/Kunig, GG, Artikel 38 Rn. 44). Sie unterliegt mithin grundsätzlich weder nach Beginn und Dauer noch nach Art und Menge einer gesetzlichen Beschränkung. Bei der Ausübung ihrer wahlvorbereitenden Funktionen haben Wahlbewerber wie Parteien nur die allgemeinen Gesetze, etwa die Strafgesetze, das Versammlungsrecht oder – wie bei Wahlplakaten der Fall – straßenrechtliche Erlaubnisvorbehalte zu beachten.Die Sichtwerbung für Wahlen gehört heutzutage zu den zentralen Mitteln im Wahlkampf und ist zu einem wichtigen Bestandteil der Wahlvorbereitung in der parlamentarischen Demokratie geworden. Daher hat die höchstrichterliche Rechtsprechung schon seit Langem betont, dass Wahlsichtwerbung als gewissermaßenselbstverständliches Wahlkampfmittel durch gänzliche oder auchnur weitgehende Verweigerung vorgesehener straßenrechtlicherErlaubnisse nicht beschnitten werden darf. Bundesrecht gibtdemnach zumindest dem Grunde nach einen Anspruch auf Gestattung der Wahlsichtwerbung durch Parteien (vgl. nur BVerwGE 47, 280, 283 f.). Mit diesen klaren Vorgaben derhöchstrichterlichen Rechtsprechung wäre ein Verbot von Wahlsichtwerbung nicht zu vereinbaren. …”

Future of App.net (ADN)

The blog-article ’State-of-the-union‘ of @dalton (founder, CEO of ADN) really moved me as I love the ADN-platform and perceive it as one of the positive example of a social networking platform caring about users and developers at the same time. I admired their clear view on some of the tenets and priorities with respect to innovation, how to make sure they keep attracting developers as an example.
Besides the technical aspect of the platform and the advanced features: little things like proper direct-messaging, 256 characters, file-storage…
And not to forget: I simply like the community which I perceive being truly different to e.g. Twitter. Less of those haters, careless people, more developers.
In other words – I care…
@christina put together a nice article bringing up many thoughts I also had moving around in my head: Requiem for a Social Platform: App.net’s Unrealized Potential. And I liked the discussion she kicked off – being continued in some Patter-room.

I hope I am not proven wrong. But I still see hope for this platform. 

In my view there are a bunch of priorities:

1) Secure the platform and make sure current users don’t run away
I am sure @dalton didn’t intend to convey a depressing message but apparently it seems like most of the readers do hard seeing the positive side (servers still running). Probably @dalten does not owe us anything. However there is a loyal user-base and I think they like to be informed so they can take their decisions: to stay – or not. I hope @dalton has some clear data-points proving that the current status can be maintained. And to share his idea of how to evolve from here. With practically no engineers. A social-platform need to be reliable and sustainable.
2) @dalton and @berg to keep managing the development
A key aspect in my view is the need for strong leadership. I doubt that this platform would have achieved all this if it would have been another open-source project. And this is part of my fear: it can be an opportunity. But what if not and they fail? And who makes sure there is a consistent user-experience – like in the past? Who makes sure to have a clear focus? Who is bold enough?
3) Change and growth
Probably one key-issue was lack of growth and penetration: If all my friends are on other platforms it is hard to support two ‘identities’. And cross-posting won’t do it. But if all others perceive it as a pure Twitter-clone? I think there are two options:
Be patient: Twitter keeps messing up their user-experience more and more. Some day there will be a critical mass who is sick of it. After all there were many other platforms which seemed dominating an ecosystem not having any room for competitive platforms. But hey, I thought that of Alta-Vista and Yahoo or what’s that name of this social-media platform in the early 2000?
The unique use-case still has not been found differentiating the platform. It may not be complex – we just need to keep exploring. Twitter probably also had a different view on what users should be doing with the platform. I am sure users would figure it out if we keep offering them cool features. I personally (being very German) would favor encryption for private messaging: look at the spike Threema had when Facebook acquired Whatsapp. And users payed for this app when other apps were for free.
Probably I am not the genius to find out. What I do observe: Most of the platforms we know needed more than 2 years generating a positive Return-Of-Invest and profit. I personally never would have thought @dalton and @berg expecting it to go that fast. I understand that they are not interested in getting bought and corrupted by some business-angel or putting their own money in. But why not opening up for funding? Or why not letting the users be their shareholders?
I’d be one of the first to fund this initiative via backer.app.net.
Please discuss and give feedback in this Patter-Room