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Wärmepumpe

Im Sommer letzten Jahres haben wir die Gastherme gegen eine Wärmepumpe ersetzt. Sehr freiwillig, und ich kann nur empfehlen sich damit auseinanderzusetzen, denn damit lässt sich nicht nur etwas gutes für die Umwelt tun, sondern auch Geld sparen.
Die bisherige Gastherme versorgte ein 140qm Haus und das verbrauchte ca. 12000 kWh / 1200 m^3 Gas, Kosten 800 EUR (2022, 4.5 ct/kWh netto). Das sind 3.3t CO2 Äquivalent.

Die Wärmepumpe ist bei uns eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Es gibt einige andere Varianten, bei denen man z.B. Erdsonden braucht. Die Luft/Wasser-Variante hat den Vorteil dass sie in der Anschaffung günstiger ist und wenig komplex von der Installation (keine tiefen Löcher im Garten). Andere Varianten haben dafür einen ein wenig höheren Wirkungsgrad.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Einfach erklärt funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, nur rückwärts. Flüssigkeit wird verdampft, die Umgebungstemperatur draußen wärmt die Flüssigkeit. Und wenn die Flüssigkeit dann wieder komprimiert wird, ist sie warm. Da sie nach dem Verdampfen draußen Wärme aufgenommen hat, wird sie nach dem erneuten komprimieren wärmer als sie es vorher war. Die Flüssigkeit ist dann viel wärmer als es draußen ist und warm genug um eine Fußbodenheizung zu heizen oder auch Brauchwasser aufzuheizen. So kann man selbst bei -10°C draußen eine Flüssigkeit auf über 50°C aufheizen. Eine Kühltruhe kann ja auch bei 20°C Raumtemperatur auf -20°C runterkühlen.
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ist schier unglaublich hoch: Aus 1kWh Energie macht sie 3-4kWh Wärme. Das klingt unglaublich, und es ist quasi das Gegenteil eines Verbrennermotors: Da werden aus 5kWh Energie gerade 1kWh mechanische Energie gewonnen (https://www.bmuv.de/themen/luft-laerm-mobilitaet/verkehr/elektromobilitaet/effizienz-und-kosten). Vielleicht fragt ihr euch, wie das sein kann, dass aus 1kWh Energie 3 bis 4 kWh Wärme werden? Nun die Wärme wird der Umgebung (draußen) entzogen. Selbst bei -10°C ist das kein Problem, denn die Flüssigkeit die diese Wärme aufnimmt ist viel kälter. Es ist eben kein Perpetuum Mobile.

Die Wärmepumpe (bei uns Weishaupt Biblock) besteht aus 3 größeren Elementen:

  1. Außengerät, einer Art großem Ventilator draußen
  2. Innengerät, so groß wie eine Waschmaschine
  3. Pufferspeicher, wie ein großer Wasserspeicher

Ich befürchtete länger, dass das Außengerät zu laut ist, was mich zögern ließ eine Luft/Wasser Wärmepumpe zu wählen. Doch es gibt spezielle Kombinationen wie die Biblock, die darauf optimiert sind draußen kaum Lärm zu machen. Die Lüftung ist so laut wie ein leiser PC-Lüfter – wirklich nicht störend.

Die Bilanz des ersten Jahres Wärmepumpe

Die Wärmepumpe generierte aufs Jahr gerechnet Wärme von ca. 6100 kWh. Das ist weniger als mit der Gasheizung damals. Die Gasheizung hat wahrscheinlich um die 90% Wirkungsgrad, also 11000 kWh Wärme, was deutlich mehr war. Das liegt sicher auch daran, dass wir weniger geheizt haben (21°C in bewohnten Räumen, 1°C weniger als im Winter davor) und daran, dass der Winter mild war. Ich habe die Vorlauftemperatur so weit wie möglich runtergesetzt – das spart viel Energie. Auch das Brauchwasser ist nun nicht mehr 55°C warm, sondern nur 45°C. Die Thermostate habe ich auch getauscht. Das sind alles Dinge die man auch bei einer Gastherme machen kann (und sollte). Sprich diese Faktoren haben wahrscheinlich 45% Energie eingespart – ganz ohne die Wärmepumpe möglich.

Nun zur eigentlichen Einsparung durch den Umstieg von Gas auf Wärmepumpe:
Strom verbrauchte die Wärmepumpe ca. 2100kWh, also Faktor 3 weniger als Wärme produziert wurde. Und da wir Photovoltaik auf dem Dach bzw. Ökostrom haben, ist das CO2 Neutral.

Vergleich (Gas gerechnet auf den neuen geringeren Verbrauch):

HeizungsartEnergieverbrauchCO2Kosten
Gas6800 kWh Gas2t€ 800 (10.1 Cent / kWh + Grundpreis)
Wärmepumpe Luft/Wasser2100 kWh Strom0€ 630 (€ 0.3 / kWh Öko)

Man spart also – nichts? Außer dem CO2? – Allein das wäre ein sehr guter Grund. Nun, zum Glück ist das bei uns nicht ganz so. Denn auf dem Dach ist Photovoltaik. Ich gehe davon aus, dass nur Nov-Feb Strom bezogen werden muss, dann wären es Kosten von ca. 400 EUR.
Die Anschaffungskosten der Wärmepumpe lagen bei uns bei ca. 30 kEUR. Davon geht aber ein staatlicher Zuschuss ab. Bleiben ca. 15 kEUR. Damit amortisiert sich die Investition (ohne Zinsen) erst nach 38 Jahren. Ganz so düster ist es aber sicher nicht. Denn die Gastherme hätten wir zum einen eh bald tauschen müssen (das wären sicher auch 10 kEUR gewesen) und zum anderen gehe ich davon aus, dass die Gaspreise steigen werden. Für die CO2 Kosten setzt die Bundesregierung 60 EUR pro Tonne an (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/weniger-co2-emissionen-1810636).

Realistisch ist also eher eine Amortisation von 10 Jahren oder kürzer, was angesichts der positiven Umweltbilanz eine sehr sinnvolle Investition ist.

Quellen: Umweltbundesamt, CO2-Äquivalent von Erdgas und Effizienz Motoren

Ein Jahr Solarstrom

Seit November 2017 haben wir eine 10kW(p) Solaranlage auf dem Dach. 10kW ist die wahrscheinlich übliche Größenordnung, da der Gesetzgeber sich mal dachte, dass eine höhere Leistung anders vergütet und besteuert werden muss. Aus meiner Sicht eine unötige Grenze, denn das Dach hätte auch noch 20% mehr hergegeben und jeder von euch kann sich mit den Daten im Artikel ein Bild machen, in wie fern man das was hier geschieht als gewerblich betrachten kann.

Nun sind es 17 Module Richtung Südwesten und 18 Richtung Nordosten geworden. Jedes dieser Module kann kanpp 300W Strom erzeugen – wenn die Sonne brennt.
Neben der Deckung des Hausstroms, laden sie unsere Elektroautos und natürlich speisen wir den überschüssigen Rest ein. Nach einem Jahr war ich neugierig, wie nah die Prognosen mit der Realität übereinstimmten und inwiefern sich eine solche Anlage rentiert. Die Kurzfassung: Ökonomisch wird sich das über die Lebenszeit schon rechnen, also die Kosten werden nach ca. 20-30 Jahren gedeckt sein. Die Anlage hat 25 Jahre Garantie, und die Module halten gewiss noch einige Jahre länger.
Aber die Motivation war nicht das Geld sparen – was  leider auch auf die E-Autos zutrifft. Es soll ein sinnvolles Investment sein, dass sich vor allem ökologisch auszahlt. Dass sich das nicht besser rechnet, liegt aus meiner Sicht vor allem daran, dass die wahren Kosten von fossilen Brennstoffen zu niedrig sind. Folgekosten werden nicht ausreichend eingerechnet.

Die Bilanz: 2018 hat die Anlage 9765Wh Solarstrom produziert, 6% mehr als simuliert. Der Stromverbrauch war insgesamt 8481kWh. Das klingt fast

Stromproduktion
Stromproduktion

so, als hätten wir keinen Netzstrom benötigt, was in den Sommermonaten auch zutrifft. Doch in den Monaten November bis Februar sieht es dafür sehr düster aus, sprich >80% des Strombedarfs mussten über das Netz gedeckt werden.
Vom Verbrauch entfielen ca. 3500kWh auf das Haus, ca. 5000kWh auf die Elektroautos. Anmerkung: es gibt 2 Ladenpunkte und im Diagramm ist eine als Wallbox aufgeführt, die andere ist im Hausstrom enthalten

Stromproduktion- und Verbrauch
Stromproduktion- und Verbrauch

Das besondere: die Batterie, ein dezentraler Stromspeicher

Die Anlage speichert bis zu 10kWh in einem Akku. Damit erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil am Solarstrom. Man kann also tagsüber überschüssigen Strom speichern, statt ihn einzuspeisen und ihn dann Nachts oder am Tag darauf, falls die Sonne nicht so scheint, verbrauchen. 2018 waren das 1983kWh, also 20% des erzeugten Stroms. An Sommertagen ist die Batterie Vormittags schon wieder geladen und Nachts verbrauchen wir nur die Hälfte der Kapazität. Im Winter reicht der Strom nicht mal um den Eigenverbrauch zu decken, sprich geladen wird eher selten. Daraus kommt eine Mischkalkulation: Die Eigenstromquote war 56% (4952kWh Eigenstrom aus Solar / 8481kWh Gesamtstromverbrauch). Ohne Batterie wären es 35% gewesen.

Autarkie

Die Autarkie besagt zu welchem Grad man unabhängig vom Netzstrom ist. Damit ist nicht die kurzfristige Autarkie gemeint. Die Batterie kann einen Stromausfall überbrücken. Aber das kommt ja fast nie vor und ist eher ein Beiprodukt.

Die Autarkie lag bei 58%, ohne Batterie wären statt der 42% Netzbezug 65% aus dem Netz bezogen worden, fast 2MWh mehr. Wenn man kein Elektroauto hat, würde man eine höhere Autarkie erreichen. Aber wenn man dann mit dem Verbrenner durch die Gegend fährt, ist das kein wirklicher Gewinn… (das beste ist natürlich gar kein Auto zu haben). Und mit den Elektroautos lässt sich der Energieverbrauch besser an die Erzeugung anpassen – wenn die Sonne scheint, wird geladen.

Autarkie
Autarkie

März bis September war die Autarkie am meisten ausgeprägt. Mai und Juni wurden gerade mal um die 7% des Stroms durch Fremdstrom gedeckt. April bis September immer noch unter 10%. Doch im Dezember bis zu 86% Fremdstrom. Zum Glück kommt dann Strom aus dem Netz….

Autarkie
Autarkie

Kosten

Theoretisch haben wir 4951kWh gespart, also um die €1300. Eingespeist wurden 3862kWh, also eine Einspeisevergütung von €460. Da kommen jedoch noch Abgaben drauf, ich rechne mal mit €250. Bleiben €1510 jährliche Ersparnis.
Gekostet (alles Brutto) hat die Anlage um die €35000, der Speicher war teuer, ca. ein Drittel davon. Der Stromspeicher hat ca. €500 an Stromkosten gespart. Aber der überschüssige Strom wäre dann auch verkauft worden, bleiben also nur €250.  Sprich die Batterie ist damit eher gut für die ‘Autarkie’ und weniger ökonomisch (aber ökologisch?), denn sie rechnet sich erst in ca. 30 Jahren, wenn überhaupt – und so lange hält sie wahrscheinlich auch nicht.
Aber abbezahlt hat sich die Anlage (wenn wir mal Zinsen vergessen) in ca. 23 Jahren, trotz des Stromspeichers.

Fazit

Bereuen würde ich diese Ausgabe nie, denn damit lassen sich ca. 5 Tonnen CO2 Emissionen einsparen – pro Jahr, auch wenn ich vorher Ökostrom bezogen habe – nun bleibt mehr davon für andere Verbraucher übrig. Wenn ihr ein Dach habt, nutzt es.

Die Batterie rechnet sich eher nicht. Die Autarkie mittels LiIon-Speicherbatterie dezentral zu speichern ist zumindest vorerst aus meiner Sicht nicht wirtschaftlich. Wahrscheinlich machen größere zentrale Speicher mehr Sinn. Vor allem wenn man Elektroautos hat, die tagsüber oft geladen werden können, lässt sich damit die Eigenstromquote gut erhöhen.
Ein toller Effekt war das veränderte Verhalten bei der Stromentnahme: Wir waschen wenn die Sonne scheint, laden das Auto, wenn die Sonne scheint. Und wenn sie nicht scheint – das Auto muss ja nicht immer voll geladen herumstehen. Damit lässt sich bis Ende Oktober der Stromverbrauch optimieren um sich an das Erzeugungsprofil von Solarstrom anzupassen. Doch für den Winter muss man sich in Deutschland auf jeden Fall auf andere Energieträger verlassen. Wie z.B. Wind. Nur Solar – das geht in diese Breitengraden vor allem wegen der Wolken und dem Schnee nicht. Schön wäre, wenn sich mein Stromspeicher lädt, falls der Stromversorger im Winter ein wenig Windstrom zu viel über hat, und die Autos dann geladen werden. Mit einem echten Smart Grid ist da noch viel möglich. Klar ist aber auch, dass wir über Solar und Wind hinaus denken müssen.

Über den Aspekt der Regulierungswut des Gesetzgebers habe ich mich mal zurückgehalten. Das kann auch große Entusiasten ausbremsen – und das möchte ich ja nicht. J

Braunkohlequatsch

Erstaunlich. Politiker und Bürger argumentieren dieser Tage viel, dass Elekroautos in der Breite umweltschädlich und unrealistisch wären, der Strom müsse ja irgendwoher kommen und dann wäre es Braunkohlestrom. Braunkohle? Fantasielos.

Ich möchte hier aufzeigen, dass das kompletter Blödsinn ist. Wenn ich Verschwörungstheoretiker wäre, käme ich noch auf andere Ideen, aber ich denke es ist kleingeistiger, von Lobbyisten diktierter, kurzsichtig gedachter Quatsch.
Um vorwegzugreifen: ich bin der Meinung dass Elektroautos sehr wohl mit regenerativen Energie betrieben werden können und dass die Bürger bzw. Besitzer dabei sogar eine Menge Geld sparen können.

Zunächst, die Personen scheinen keine Ahnung zu haben wovon sie reden, schon gar nicht von Physik.
Ein paar Gedanken, die das illustrieren:

  • Würden alle Autos in Deutschland mit Strom fahren, der Anteil der Autos am Stromverbrauch der Deutschen wäre ca 20%. Also eine Größenordnung die nicht komplett schockt, vor allem da wir in vielen anderen Bereichen auch Energie bzw. Strom sparen könnten. Und leider passiert das ja nicht über Nacht. Wir haben nicht mal die 1% geknackt.
  • Elektroautos sind effizienter: Ein Elektroauto braucht zwischen 12 und 23kW/h pro 100km – und das sind die realistischen Werte, nicht die Dieselverbauchswerte im Katalog. Umgerechnet in Benzin oder Diesel entspricht das 1 – 2l pro 100km. Das liegt auch daran, dass Elektroautos Energie zurückgewinnen, falls der Fahrer die Geschwindkeit reduziert, also bremst. Ein Auto bei dem der Tank beim Rollen voller wird. Bis zu 1/3 der Energie wird so zurückgewonnen. Bei einem Diesel/Benziner bleibt nichts außer Wärme und abgenutzte Bremsscheiben. Auch sind Otto/Dieselmotoren nie gleich ineffizient – je nach Drehzahlbereich schlecht oder ganz schlecht. Paradoxerweise erzielt man gerade im Stadtverkehr die niedrigen Verbrauchswerte.

Die andere traurige Einsicht betrifft die Kurzsichtigkeit vieler Politiker, den Lobbyisten kann ich sie ja nicht vorwerfen, das ist ihr Job: Aber Politiker sollten unsere Gesellschaft in die Zukunft führen.

Bedenken nennen sie nämlich auch bei der Wind- und Solarenergie: “wir können den Strom ja nicht speichern”.

Merkt ihr was? Genau: 40 Millionen Elektro-Kfz könnten 1600 Megawattstunden Strom speichern (bei 40kW/h Batterien im Durchschnitt). Und diese Kfz stehen die meiste Zeit.
Auf vielen der Dächer der Einfamilienhäuser oder auch Doppelhaushälften lassen sich Solarzellen (Photovoltaik) installieren, die genügend Energie für 2-3 Autos liefern, die damit pro Jahr 20.000km fahren können. Grob 15qm Solarfläche (eine Parkfläche) pro Auto reichen. Und es ist keineswegs so, dass wir die Republik mit Photovoltaik zupflastern müssten. Aber würden wir das machen – es wäre eine Fläche von 25km x 25 km reicht. Aber keine Angst, es gibt genügend Gebäude und natürlich andere regenerative Energieträger.

Zu den Kosten – genau, das kommt dann immer als nächstes. Das Schimme: Mit dem Argument “das können sich normale Bürger nicht leisten”: eine solche Anlage kostet um die €15.000 und hält min. 30 Jahre. 30 Jahre bei aktuellen Dieselpreisen mit 6l/100km verfahren kostet bei 20.000km um die 50.000€. Selbst wenn man tagsüber nicht zu Hause ist und man deswegen nicht tanken kann solange die Sonne scheint, würde sich noch ein Stromspeicher für weiter €10.000 locker lohnen. Der speichert den Strom zwischen und wenn das Auto da ist, lädt man mit dem Speicher das Auto. Die haben einen Wirkungsgrad von 95%. Wer das Geld nicht hat – es gibt Darlehn und Förderung von der KfW. Nun, statt das Geld zu sparen investieren die Bürger der heutigen Realität weiter in die Automobilindustrie und bezahlen brav Steuer auf Treibstoff.

Der Hurrikane Harvey in Housten ist wirklich nicht schön. Vermehrte Umweltphänomene wie ihn sehen wir dank Klimaerwärmung wahrscheinlich häufiger. Umso wichtiger ist es CO2-Emissionen einzudämmen. Da dies weder ein technisches, noch ein ökonomischens Problem zu sein scheint, ist das wahre Problem hier zu suchen: “Bewahrer”, die lieber verdrängen, oder denen Lobbyverbände wichtiger sind, als das Wohl der Bürger.
Das rächt sich mehrfach: natürlich an der Umwelt, aber auch bei den Jobs. Denn je länger wir das Thema Elektromoblität verschlafen, vor uns herschieben, umso unwahrscheinlicher wird es, dass eine der großen deutschen Branchen konkurrenzfähig bleibt. VW, Mercedes und BMW sind die Nokias von morgen. Vor Überheblichkeit strotzend und aus Investionsscheu, mangelnder Risikobereitschaft gelähmt. Und unsere Politiker und wir Bürger/Wähler sind deren Gehilfen.
Zeit, das zu ändern.

Winterzeit – Zeit- und Ölwechsel

Die Umstellung auf Winterzeit kam mir gerade recht um einen Ölwechsel bei der Rohloff-Nabe durchzuführen. Ich kann mir das so schlecht merken, wann ich den letzten machte. Damit haben wir schon mal einen Vorteil der Zeitumstellung.

Ich kann das Gewese um die Zeitumstellung nicht wirklich verstehen. Aber ich bin mir sicher, dass wir in ein paar Jahrzehnten kein Problem mehr damit haben. Könnten wir heute schon lösen: All die Uhren, die einen Kalender haben, oder gar am Internet kleben – kein Problem. Denn die Uhren könnten ja eigentlich ab der Sommersonnenwende jeden Tag ein bisschen langsamer laufen, um dann pünktlich zur Umstellung eine Stunde ‘falsch’ zu gehen. Dann könnten sie wieder ein wenig schneller…. Das merk kein Mensch 🙂

Elektroautos, Elektromobilität

Man kann nicht gerade behaupten die Deutschen wären vorn dabei, wenn es um Elektromobilität geht (PKWs). Während in Ländern wie Norwegen bei den Neuzulassungen bis zu 18% der Zulassungen Elektroautos sind, reden wir in Deutschland von 0.2% (April 2016). Warum sind es nicht mehr? Vielleicht, weil sich viele Mythen um Elektroautos hartnäckig halten. Oder hättet ihr gedacht, dass es nur schlappe 3 Mal so viele Benzintankstellen wie Elektrotankstellen gibt? Oder dass eine Batterie gerne mehrere 100.000 km hält? Das man die Batterien innerhalb von 30 Minuten auf 80% der Kapazität laden kann?

Und ich rede hier noch nicht einmal davon, dass sie Spaß machen. Hier geht es zum Blogpost, Mythen um die Elektromobilität. Ich versuche auf ein paar der hartnäckigen Argumente einzugehen.

Ach ja, Spaß machen sie auch, z.B. das Wettrennen einer Boing 737 gegen einen Tesla.

Vergiss den TÜV

Diese Woche habe ich zwei Termine: Einmal um mein Auto in die Inspektion zu bringen, mit TÜV, und einmal um einen Check beim Doc machen zu lassen. Ich gehe sozusagen auch zum TÜV. Das spannende daran fand ich: Während mein Auto alle 2 Jahre zum TÜV geht, mache ich so einen Check vielleicht alle 5 Jahre.

Warum? Ich denke der Vorteil von Mensch (oder Tier) verglichen mit der Maschine ist, dass er merkt, wenn etwas nicht passt. Mein Auto würde auch auf der Felge weiterfahren, wenn es einen Platten hätte. Nun, es gibt schon fortgeschrittenere Modelle, die merken den Platten.

Und genau deshalb wage ich mal die Prognose, bzw. habe die Hoffnung, dass unsere Maschinen in vielleicht 20-30 Jahren auch ‘merken’, wenn etwas kaputt ist. Nicht nur, wenn der Reifen platt ist, sondern auch, wenn eine Schraube locker ist.

Ach zur Schraube: Per Zufall merkte ich, dass bei meinem Fahrrad die Vorderradnabe locker war. Kann auch ins Auge gehen. Hätte mir mein Rad ruhig sagen können.

Mitgliedsbeitrag im Edeka

Ich hatte einen Traum: ich ging im Edeka zur Kasse mit einer Handvoll Lebensmittel und als die Kassiererin meinte, das mache €40-irgendwas musste ich vor Überraschung etwas zu laut protestieren: “Nein, das kann nicht sein!”.
Die Kassiererin erklärte mir dann brüskiert, es handele sich bei dem Edeka um eine Neueröffnung und man ziehe einen Jahresbeitrag von €10 ein. “Das machen ja andere auch, wie z.B. Online-Unternehmen, sowas wie Amazon Prime.”

Ich war so sprachlos, dass ich in dem Moment aufwachte, wollte die Szene aber eigentlich noch fertig träumen. Zu gern wüsste ich, wie das ausgeht.

Repariertag.

Manche sagen wir lebten heute in einer Wegwerfgesellschaft. Muss aber nicht sein. Klar, die Gerätschaften werden immer komplexer. Aber die verfügbare Information und Vielfalt an Ersatzteilen wird ebenso größer.

Angefangen habe ich damit den Akku eines iPhone 3GS zu wechseln. Gar nicht sooo schwierig dank ifixit-Anleitung. Den Akku mitsamt Werkzeug gab es für €30. Wie ich es anschaltete und noch alles ging (keine Stecker vergessen oder beschädigt) konnte ich es schier nicht fassen.
Dann habe ich mich an meine Seiko Armbanduhr gemacht. Batterie war leer und der Uhrmacher traute es sich nicht zu, da die Uhr über einen unendlichen Kalender verfügt, der mittels Kurzschluss von kleinsten Kontakten gestellt werden muss. Beim 10ten Versuch und der richtigen Anleitung ging auch die Uhr wieder nicht.

Ich war gerade fertig, da merkte ich, dass der iMac nicht mehr hochkommt. Die Festplatte hatte eine Macke bzw. Filesystem kaputt. Großartig.
Parallel machte ich mich dann daran meinen alten Schallplattenspieler in Betrieb zu nehmen. Leider war der Riemen ausgeleiert. Darf er auch, nach 30 Jahren. Und bei Ebay gab es einen neuen für €7. Machte dann echt Spaß alte Platten zu hören. Hatte aber schon verdrängt, dass man schon nach 20 Minuten umdrehen musste. Die Kinder haben sehr erstaunt geschaut, über die riesen schwarzen CDs. Früher war halt doch nicht alles besser. Und ob man wegschmeißt oder nicht liegt nicht an Apple und Co. sondern ganz allein bei einem selbst.

Ich will den Tunnel

3°C und Schneeregen sind eine wirklich unangenehme Sache, wenn man mit dem Radl unterwegs ist – vor allem wenn die lange Hose noch nicht ausgemottet wurde.

Das gemeine an der Klimakatastrophe ist ja: Die, die es zuerst trifft, sind nicht die, die im warmen Auto sitzen, sondern die, deren Insel absäuft und deren Ernten kaputt sind und… ja genau: den Radler der Spaß am Wetter hat.

Wie wäre es denn nun, wenn wir statt Auto- und U-Bahn-Tunneln ein paar Radltunnel bauen? Vielleicht würden mehr auf das Fahrrad umsteigen (auch bei Sauwetter) und die Fernwärme bitte da durchblasen.

Mittlerer Ring
Mittlerer Ring

In 8 Jahren (2021) ist Google das Yahoo der 2010er

Heute lachen wir über Yahoo und Co – aber ich erinnere mich noch an die Zeit, wo die Kollegen mit dem Hund die großen waren. Ich erinnere mich noch daran, dass Alta-Vista mal die besten Suchergebnisse lieferte. Gerade geschaut: Heute redirected zu Yahoo. Bitter.

Google hat sie alle verdrängt. Aber was ist, abgesehen von der Suche so toll an Google? Android? GMail? Maps? Das alles wirft nicht wirklich viel Geld ab, oder? Und die meisten Menschen sind nicht  loyal was eine Suchmachine angeht. Sie sind nur zu faul die Standardeinstellungen zu ändern.

Deshalb meine Wette: in 8 Jahren wird man nicht mehr von den großen vier sprechen (Apple, Amazon, Google, Facebook). Google wird da nicht mehr dabei sein. Spannend wäre nur, wer den Platz einnimmt – das könnte einen reich machen.