Repariertag.

Manche sagen wir lebten heute in einer Wegwerfgesellschaft. Muss aber nicht sein. Klar, die Gerätschaften werden immer komplexer. Aber die verfügbare Information und Vielfalt an Ersatzteilen wird ebenso größer.

Angefangen habe ich damit den Akku eines iPhone 3GS zu wechseln. Gar nicht sooo schwierig dank ifixit-Anleitung. Den Akku mitsamt Werkzeug gab es für €30. Wie ich es anschaltete und noch alles ging (keine Stecker vergessen oder beschädigt) konnte ich es schier nicht fassen.
Dann habe ich mich an meine Seiko Armbanduhr gemacht. Batterie war leer und der Uhrmacher traute es sich nicht zu, da die Uhr über einen unendlichen Kalender verfügt, der mittels Kurzschluss von kleinsten Kontakten gestellt werden muss. Beim 10ten Versuch und der richtigen Anleitung ging auch die Uhr wieder nicht.

Ich war gerade fertig, da merkte ich, dass der iMac nicht mehr hochkommt. Die Festplatte hatte eine Macke bzw. Filesystem kaputt. Großartig.
Parallel machte ich mich dann daran meinen alten Schallplattenspieler in Betrieb zu nehmen. Leider war der Riemen ausgeleiert. Darf er auch, nach 30 Jahren. Und bei Ebay gab es einen neuen für €7. Machte dann echt Spaß alte Platten zu hören. Hatte aber schon verdrängt, dass man schon nach 20 Minuten umdrehen musste. Die Kinder haben sehr erstaunt geschaut, über die riesen schwarzen CDs. Früher war halt doch nicht alles besser. Und ob man wegschmeißt oder nicht liegt nicht an Apple und Co. sondern ganz allein bei einem selbst.

km 5243

km 5243: Erster Platten. Ironie. Heute morgen habe ich die Spike-Winterreifen gegen die normalen leichten Reifen gewechselt. Was eine Sauerrei, denn klar, das Radl hatte ich vorher nicht geputzt. Und ausgerechnet an dem Tag bekomme ich einen Platten. Aber ich will mich nicht beschweren. Es ist der erste seit 10 Monaten und so lange in der Woche nicht noch einer kommt – fein. Eine nette Dame hat mich während des Reifen wechselns sehr gut unterhalten. Und da ich keine Rennradreifen mehr fahre musste ich auch nicht pumpen wie ein Ochse!

Das Fahren mit den normalen Reifen ist nach 2 Monaten Spikes fahren unglaublich: Wie das Umsteigen von einem Traktor in ein Elektroauto: Wenig Reibung, bessere Beschleunigung und den Lärm vermisse ich auch nicht. Und die Durchschnittsgewschwindigkeit stieg um 2km/h, dummerweise heute aufgefressen durch die Reifenpause.
Update zum Bike: Letzte Woche gingen die Pedale kaputt (Lager), aber ich bin nun ehr glücklicher mit den Shimano PD M-324

Einmal Spotify und zurück

Vor ca. einem Jahr spielte ich mit Spotify, dem Musik-Streamingdienst und nachdem die Bibliothek wirklich umfangreich ist (zumindest für meinen Geschmack – ok, AC/DC fehlt) hab ich das Premiumabo genommen. 10 Euro im Monat und alles anhören und auch auf dem Handy mitnehmen können.

Mit dem Abo haben sich auch meine Hörgewohnheiten geändert:

  • Ich probierte viele neue Alben / Künstler durch. Hatte Alben durchgehört, die ich mir sonst nie gekauft hätte – und viele habe ich als Lieblingsalben bookmarkt, da ich sie Wiederhören wollte.
  • Dank der Biografie stöberte ich viel, verwandte Künstler, Künstler, die als prägend hervorgehoben wurden. Netter Zeitvertreib!
  • Ich kaufte dennoch immer hin und wieder ein Album – eines, das ich definitiv behalten wollte. Vor allem auch klassische Musik, denn die Auswahl ist bei Spotify meiner Meinung nach bescheiden.

Doch je länger ich das Abo hatte, desto mulmiger wurde mir:

  • Was passiert, wenn es irgendwann kein Spotify mehr gibt? Mal ehrlich: Kann ich mir vorstellen, dass ich in 20 Jahren noch Spotify nutze? Und wenn nein: Dann sind ja all meine virtuellen Alben…. weg.

Ich beschloss, das ganze ist einfach nur ein Mieten / Kaufen-Ding. Und in dem Fall, kaufe ich lieber, denn mal ehrlich: Ich habe wenig Lust mich irgendwann damit auseinanderzusetzen meine Lieblingsalben mir woanders wieder zu besorgen bzw. mehrfach zu bezahlen.

Winterhalbzeit

Nur noch 3 Tage, dann wird es endlich wieder heller. Aber beschweren kann ich mich nicht. Der Winter war bisher ok. Die Stats: 364 Radlkilometer in diesem Dezember gegen 111 im letzten Jahr. Das kann gern auch so weitergehen. Selbst, wenn ich die Spikes dann umsonst aufgezogen habe.

Isar
Isar unterwegs

Spike-Reifen: Test, einmal mit ohne Winter

Nach einer Woche mit dem ersten Schnee (der November war gnädig, der Oktober grandios warm) habe ich  zum ersten Mal Spike-Reifen aufgezogen. Ich war  skeptisch, ob sich der Aufwand, finanziell und das Montieren, wirklich lohnen würde. Auf der anderen Seite ist das bei dem Eis halt wirklich gefährlich. Hundert Euro sparen und dann die Knochen brechen ist nicht wirklich schlau.

Am Wochenende hat mir dann mein Radlhändler die Marathon Winter verkauft (28 x 1.35 bzw. 700 x 35C, Link zu Amazon). Kosten um die €50. Laut Dully halten sie auch eine Weile. Wobei sich das noch zeigen muss, denn von den täglich 37km sind fast alle Teer.

Die erste Fahrt: klar, was ich befürchtet hatte – “irgendwas schleift”. Ich hatte schon Panik, dass die Spike-Reifen zu breit wären und die Spikes am Schutzblech schleifen würden, doch mit etwas Schutzblech hinbiegen passte es gerade so. Klar, eine Acht darf die Felge nicht abbekommen. Das Wetter hat  mitbekommen, dass ich nun bereit für den Schnee wäre und  prompt auf Plusgrade umgestellt. Die heutige Fahrt war der Test auf Teer – ohne Eis. Es hat mich nicht geworfen, das ist schon mal das Gute. Aber mulmig ist es mir schon, wenn ich mich etwas in die Kurve lege und die Spikes das metallische Geräusch abgeben. Ich klinge nun wie so ein Unimog. Und fühle mich auch ein wenig so. Gedanklich sehe ich dann den Reifen, Metall auf Teer, weggleiten und mich am Boden liegen. Ist aber nicht passiert. Und wahrscheinlich ist das zu ängstlich. Dennoch: Meine Durchschnittsgeschwindigkeit war mal wieder 1.5km/h langsamer.

Nun warte ich auf Schnee!

Merke: “Bis zu” meint “nie” oder vielleicht “manchmal”.

“Bis zu” ist eine Erfindung der Marketing-Abteilungen. Nein schlimmer: Das ist ein Wortsalat, der herauskommt nachdem die Marketing-Soldaten die Rechtsanwälte für das Kleingedruckte eingespannt haben. Das gab es einfach nicht, jede Wette!

Oder will mir jemand sagen, dass früher ein Bauer seine Milchkuh so verkauft hat? “Die Resi gibt bis zu 4 Liter Milch am Tag”? Ne, der sagte eher: “Manchmal, wenn sie einen guten Tag hat, da gibt die Resi sogar 4l”. Oder er log einem wenigstens ins Gesicht – das hat Anstand.

Ja und heute: Wenn man seinen Provider damit konfrontiert, dass statt 18 MBit nur 7MBit hängen bleiben, dann muss man sich anhören, dass da ja ‘…bis zu’ im Marketing-Bla versprochen wird.

Ich denke ich werde im nächsten Schritt vorschlagen ‘bis zu’ €27,89 überweisen. Also vielleicht einen 10er…

Ich will den Tunnel

3°C und Schneeregen sind eine wirklich unangenehme Sache, wenn man mit dem Radl unterwegs ist – vor allem wenn die lange Hose noch nicht ausgemottet wurde.

Das gemeine an der Klimakatastrophe ist ja: Die, die es zuerst trifft, sind nicht die, die im warmen Auto sitzen, sondern die, deren Insel absäuft und deren Ernten kaputt sind und… ja genau: den Radler der Spaß am Wetter hat.

Wie wäre es denn nun, wenn wir statt Auto- und U-Bahn-Tunneln ein paar Radltunnel bauen? Vielleicht würden mehr auf das Fahrrad umsteigen (auch bei Sauwetter) und die Fernwärme bitte da durchblasen.

Mittlerer Ring
Mittlerer Ring

In 8 Jahren (2021) ist Google das Yahoo der 2010er

Heute lachen wir über Yahoo und Co – aber ich erinnere mich noch an die Zeit, wo die Kollegen mit dem Hund die großen waren. Ich erinnere mich noch daran, dass Alta-Vista mal die besten Suchergebnisse lieferte. Gerade geschaut: Heute redirected zu Yahoo. Bitter.

Google hat sie alle verdrängt. Aber was ist, abgesehen von der Suche so toll an Google? Android? GMail? Maps? Das alles wirft nicht wirklich viel Geld ab, oder? Und die meisten Menschen sind nicht  loyal was eine Suchmachine angeht. Sie sind nur zu faul die Standardeinstellungen zu ändern.

Deshalb meine Wette: in 8 Jahren wird man nicht mehr von den großen vier sprechen (Apple, Amazon, Google, Facebook). Google wird da nicht mehr dabei sein. Spannend wäre nur, wer den Platz einnimmt – das könnte einen reich machen.

Was?

Kurzgesagt: Ich hätte das schon früher machen. Es macht  Spaß mit einer Webseite rumzuspielen. Aber was schreiben…?

Folgende Idee: Ich hatte schon oft den Gedanken, was wohl in 3, 10 oder 20 Jahren  sein würde. Nicht in Bezug auf mich oder die Gesellschaft, sondern eher was die Technik dann wohl machen würde.

An einem Computer saß ich zuerst 1985. Das war eine Blechschachtel mit 2 Diskettenlaufwerken und das einzig spannende war: Basic programmieren lernen. War  auch nicht schlecht, aber hätte ich gedacht, dass ich fast 30 Jahre später ins Internet reinschreibe?

Um die Jahrtausendwende hatte ich die Idee eine Uhr zu patentieren, die mit dem Handy eine Drahtlosverbindung aufbaut um Nachrichten zu zeigen – schade, dass das nicht geklappt hat 🙂 Aber Spaß hat es trotzdem gemacht so ein Ding zu erahnen.

Also: Ich werde hin und wieder meine Ideen hier festhalten und mich dann in 10 Jahren entweder kaputt lachen oder staunen!